Tipps – laufende Verträge prüfen und Sparpotenzial erkennen

Infos und Tipps: laufende Verträge prüfen und Sparpotenzial erkennen 

Vergleichsportale, aber auch Ratgeber und sogar ausgewiesene Experten weisen regelmäßig darauf hin, dass viele bares Geld verschenken. Würden Verbraucher ihre Verträge für Versicherungen, Telefon, Bankgeschäfte sowie Strom und Gas zur Hand nehmen, mit den aktuellen Angeboten vergleichen und zu einem anderen Anbieter wechseln, könne ordentlich Geld gespart werden.

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So wären gut und gerne mehrere hundert, manchmal sogar mehrere tausend Euro möglich, die ein Kunde pro Jahr weniger bezahlen müsse. Ganz so einfach ist es zwar nicht und nur in den wenigsten Fällen bleiben am Ende tatsächlich mehrere tausend Euro mehr im Geldbeutel.

Dies liegt zum einen daran, dass die Vergleichsportale bei ihren Berechnungen üblicherweise den teuersten Tarif zugrunde legen oder davon ausgehen, dass der Kunde bislang noch nie zu einem anderen Anbieter gewechselt hat. Zum anderen werden gerne Rabatte, Wechsel- und Neukundenboni, Gutschriften und andere Vergünstigungen in die angezeigten Tarife eingerechnet.

Dadurch sehen die Tarife günstiger aus als sie im laufenden Jahr tatsächlich sind. Hinzu kommt, dass für den Laien oft nur schwer zu erkennen ist, wie gut ein Angebot ist. Schließlich bringt eine kostengünstige Versicherung nichts, wenn sie im Ernstfall nicht bezahlt. Und auch ein sehr billiger Handytarif kann nicht darüber hinweg trösten, dass nur selten Empfang vorhanden ist. Trotzdem lohnt es sich, Tarifvergleiche durchzuführen und gezielt zu wechseln.

Aber worauf sollte der Kunde dabei achten und wie sollte er vorgehen?: 

Laufende Verträge prüfen und Sparpotenzial erkennen – grundlegende Infos und Tipps vorab

Am wichtigsten ist, dass der Kunde nicht nur auf den Preis achtet. Mindestens genauso wichtig sind nämlich die Vertragsdetails, also beispielsweise welche Leistungen der Vertrag beinhaltet, welche Bedingungen eingehalten werden müssen und was der Anbieter alles ausschließt. Außerdem spielen die Serviceleistungen, zu denen unter anderem die Erreichbarkeit gehört, und die Kundenfreundlichkeit eine Rolle. Dies gilt für alle Verträge gleichermaßen. Je nach dem, um was für einen Vertrag es konkret geht, kommen dann noch weitere Punkte dazu, auf die es zu achten gilt.

Dazu gleich mehr. Ein weiterer Tipp ist, Tarifvergleiche auf mehreren Vergleichsportalen durchzuführen. Vergleichsportale zeigen zwar eine recht große Auswahl an, aber nicht jeder Anbieter ist bei jedem Vergleichsportal vertreten.

Zudem kann es trotz gleichem Anbieter und Tarif Preisunterschiede zwischen den einzelnen Vergleichsportalen geben. Beim Vergleich selbst sollte der Kunde darauf achten, dass er tatsächlich vergleichbare Angebote miteinander vergleicht. Geht es beispielsweise um einen Kredit, müssen die Kreditsumme und die Laufzeit identisch sein.

Bei einer Versicherung wiederum müssen die Versicherungssummen, die grundlegenden Bausteine des Versicherungsumfangs und auch die Zahlweise übereinstimmen. Außerdem sollte der Kunde mögliche Voreinstellungen wie beispielsweise eingerechnete Rabatte entfernen, um unverfälschte Ergebnisse zu erhalten.  

Verträge rund um Strom und Gas

Angesichts steigender Strom- und Gaspreise kann es sich wirklich lohnen, zu prüfen, welcher Anbieter die Energieversorgung kostengünstiger übernehmen kann. Die Preise sind zwar insgesamt gestiegen, aber trotzdem bietet sich Sparpotenzial. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Kunde im Grundtarif beliefert wird.

Es ist übrigens nicht immer notwendig, den Anbieter zu wechseln. Fast jeder Energieversorger bietet mehrere Tarife an, so dass es durchaus möglich ist, beim bisherigen Versorger zu bleiben und lediglich in einen preisgünstigeren Tarif zu wechseln. Im Hinblick auf die Vertragsbedingungen sollte sich der Kunde für monatliche Abschlagszahlungen ohne Vorauskasse entscheiden. Tarife mit Paketpreisen sind nur dann empfehlenswert, wenn der Kunde seinen Verbrauch ziemlich genau abschätzen kann.

Er muss den vollen, vereinbarten Paketpreis nämlich auch dann bezahlen, wenn er viel weniger Energie verbraucht hat. Übersteigt der Energieverbrauch hingegen das gebuchte Paket, wird der Mehrverbrauch meist vergleichsweise teuer abgerechnet.

Ratsam ist außerdem eine kurze Laufzeit. Experten empfehlen in diesem Zusammenhang Laufzeiten von maximal einem Jahr, zudem sollte für die Laufzeit eine Preisgarantie vereinbart werden. Vor allem bei sehr günstigen Tarifen dauert es nämlich oft nicht lange, bis der Anbieter die erste Preiserhöhung ankündigt. 

Versicherungsverträge

Wer bei Versicherungen sparen möchte, sollte zunächst einmal prüfen, ob er die bestehenden Versicherungen wirklich braucht. So sind einige Versicherungen schlichtweg überflüssig, weil das Risiko bereits durch andere Versicherungen abgedeckt ist. Andere Versicherungen wiederum sind wenig sinnvoll, weil die Kosten in keinem Verhältnis zu der Leistung stehen oder weil der Versicherungsschutz so eng eingegrenzt ist, dass die Bedingungen für eine Versicherungsleistung so gut wie nie erfüllt sind.

Beispiele für Versicherungen, die nach Ansicht von Experten meist unnötig sind, sind unter anderem die Sterbegeldversicherung, die Insassenunfallversicherung, separate Versicherungen für Handy, Computer & Co. und oft auch die private Unfallversicherung. Steht fest, welche Versicherungen notwendig sind, kann der Kunde gezielt nach günstigen Angeboten suchen.

Bei vielen Versicherungen sind die Mindestleistungen gesetzlich festgelegt, so dass niemand Angst haben muss, dass die grundlegenden Risiken nicht ausreichend abgesichert sind. Unterschiede gibt es aber bei den Details. So erweitern einige Anbieter den Versicherungsumfang um Zusatzleistungen, andere Anbieter arbeiten mit höheren Versicherungssummen.

Hier lohnt sich also ein Blick ins Kleingedruckte. Positiv auf den Beitrag können sich außerdem kleinere Zugeständnisse auswirken. Verzichtet der Kunde bei der Kfz-Versicherung beispielsweise auf die freie Werkstattwahl oder vereinbart er mit der Rechtsschutzversicherung, dass er zu einem Partneranwalt geht, wird der Beitrag etwas billiger. Gleiches gilt, wenn der Kunde einer Selbstbeteiligung zustimmt und den Versicherungsbeitrag nicht in Raten, sondern auf einmal bezahlt. Ob und wie sehr sich solche Zugeständnisse lohnen, muss aber im Einzelfall durchgerechnet werden.  

Verträge rund um die Telekommunikation

In den Bereichen Festnetz, Internet und Mobilfunk ist die Konkurrenz groß und ständig kommen neue, immer günstigere oder umfangreichere Tarifmodelle auf den Markt. Möchte der Kunde den Anbieter wechseln, sollte er aber unbedingt auf die Vertragsbedingungen achten. So drosseln einige Anbieter die Übertragungsgeschwindigkeit ab einer bestimmten Datenmenge, bei anderen Anbietern ist die Hardware nur bei langen Vertragslaufzeiten kostenfrei und bei wieder anderen Anbietern sind die Verbindungspreise in andere Netze oder ins Ausland recht teuer und günstige Vorvorwahlen können nicht verwendet werden.

Wichtig ist außerdem, einen Tarif zu wählen, der zum eigenen Nutzungsverhalten passt. Wer beispielsweise seinen Festnetzanschluss in erster Linie fürs Surfen im Internet nutzt, aber so gut wie nie für Telefonate, kommt mit einer verbrauchsabhängigen Abrechnung der Telefongespräche mitunter günstiger weg als mit einer Flatrate.  

Verträge mit der Bank

Auch Bankgeschäfte bieten Sparpotenzial. Ein Beispiel hierfür ist der Dispositionskredit, der zwar insgesamt recht teuer ist, aber innerhalb der Banken mit durchaus unterschiedlichen Zinsen angeboten wird. Ein anderes Beispiel sind die Kontoführungsgebühren.

Während sich einige Banken ein Girokonto und die damit zusammenhängenden Leistungen gut bezahlen lasen, bieten andere Banken komplett kostenlose Girokonten an. Neben der eigentlichen Kontoführung sind oft auch Überweisungen, Einzahlungen, weitere Leistungen und manchmal sogar Abhebungen an fremden Geldautomaten kostenfrei.

Allerdings ist auch hier wichtig, auf das Kleingedruckte zu achten. So kann es sein, dass ein Girokonto nur bis zu einem bestimmten Alter oder erst ab einem bestimmten Geldeingang pro Monat tatsächlich kostenfrei ist. Die Verzinsung des Tagesgeldkontos wiederum kann an ein gewisses Anlagevolumen geknüpft sein.

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