Den Stand vom Stromzähler richtig ablesen – so geht’s

Den Stand vom Stromzähler richtig ablesen – so geht’s

Einmal im Jahr erstellt der Stromversorger seine Jahresabrechnung. Die Basis dafür bildet der Stromverbrauch, der sich aus der Differenz zwischen dem Zählerstand im Vorjahr und dem aktuellen Zählerstand ergibt. Gut ist deshalb, wenn der Verbraucher weiß, was die vielen Zahlen auf dem Stromzähler eigentlich bedeuten.

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Einmal im Jahr ist es soweit: Der Stromversorger fordert den Verbraucher dazu auf, seinen aktuellen Zählerstand abzulesen und zu melden. Je nach Anbieter und Tarif kann es auch sein, dass ein Mitarbeiter des Stromversorgers vorbeikommt und den Zählerstand abliest.

Einige Zeit später liegt dann die Jahresabrechnung im Briefkasten. Hier steht, wie hoch der Stromverbrauch im vergangenen Jahr war. Daraus ergibt sich, ob der Verbraucher eine Nachzahlung leisten muss, weil er mehr Strom verbraucht hat, als durch seine monatlichen Abschläge abgedeckt ist.

Eine Nachzahlung ist außerdem dann möglich, wenn der Stromversorger die Preise erhöht hat. War der Stromverbrauch niedriger als die Vorauszahlungen, erstattet der Stromversorger die Differenz.

Dieser Fall ist allerdings sehr selten. Aus dem Stromverbrauch berechnet der Stromversorger außerdem die Höhe der Abschläge, die der Verbraucher bis zur nächsten Abrechnung pro Monat bezahlen muss. Wichtig ist deshalb, dass dem Verbraucher beim Ablesen seines Stromzählers keine Fehler unterlaufen.

 

Wie der Stromzähler funktioniert

Damit der Stromverbrauch ermittelt werden kann, gibt es den Stromzähler. Der Stromzähler ist ein elektronisches Gerät, das aktiviert wird, sobald im Haushalt Netzstrom verbraucht wird.

Die klassische und bislang am weitesten verbreitete Variante dabei ist der sogenannte Drehstromzähler. Hier aktiviert der Stromfluss einen kleinen Elektromotor, der sich umso schneller dreht, je höher der Stromverbrauch ist. Der Elektromotor wiederum setzt ein großes Zahnrad in Bewegung. An diesem Zahnrad befindet sich eine rote Markierung.

Der Verbraucher kann dadurch gut erkennen, dass sich das Zahnrad dreht und somit Strom in seinem Haushalt fließt. Das Zahnrad ist mit einem Umlenkgetriebe verbunden, das ein Zählwerk in Gang setzt. Das Zählwerk zeigt an, wie viel Strom verbraucht wurde.

Die neueste Generation der Stromzähler hingegen arbeitet digital. Hier wird der Impuls elektronisch erfasst und über ein LCD-Display angezeigt. Im Unterschied zu den klassischen Stromzählern sind die digitalen Stromzähler außerdem mit einer Fernwartung ausgestattet. Um den Verbrauch abzulesen, muss der Mitarbeiter des Stromversorgers deshalb nicht mehr ins Haus kommen. Stattdessen kann er sich draußen hinstellen und das Signal, das der Stromzähler aussendet, empfangen und auswerten.

 

Den Stand vom Stromzähler richtig ablesen – so geht’s

Unabhängig davon, ob der Verbraucher den Stromverbrauch selbst ablesen und seinem Stromversorger melden muss oder ob nicht, sollte er wissen, wie der Stromverbrauch abgelesen wird. Denn zum einen kann er nur so nachvollziehen, ob die Jahresstromabrechnung korrekt ist. Und zum anderen kann er auf diese Weise seinen Stromverbrauch im Blick behalten und reagieren, falls dieser plötzlich sprunghaft ansteigen sollte.

Auf dem Stromzähler befinden sich jede Menge Zahlen und Angaben. Für den Verbraucher sind aber letztlich nur zwei Angaben wichtig, nämlich der Zählerstand und die Zählernummer.

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Der Zählerstand

Der Zählerstand befindet sich im oberen Bereich. Es handelt sich dabei um ein rechteckiges Feld, das meist sieben Ziffern umfasst. Die letzte Ziffer ganz rechts ist rot umrandet. Neben dem Zählerstand steht die Abkürzung „kWh“ für Kilowattstunden. In dieser Einheit wird der Stromverbrauch üblicherweise gemessen. Als Zählerstand werden alle Ziffern notiert. Nur das letzte, rot umrandete Feld bleibt außen vor. Dieses Feld erfasst nämlich zwei Nachkommastellen, die aber nicht weiter berücksichtigt werden.

Bevor der Verbraucher den Zählerstand meldet, sollte er ihn lieber zweimal kontrollieren. Denn ein Zahlendreher hat sich schnell eingeschlichen, kann aber teure Folgen haben. Und den Fehler zu berichtigen, ist mühsam und mitunter recht langwierig. Zudem sollte der Verbraucher den Zählerstand, den er seinem Stromversorger meldet, auch für sich selbst notieren. Dadurch kann er später prüfen, ob die Abrechnung richtig ist.

Achtung: Es gibt auch Stromzähler, die zwei Zählwerke haben. Sie sind für einen Doppeltarif ausgelegt, der Tag- und Nachtstrom beinhaltet. Dafür steht neben dem Zählwerk für den Tagstrom das Kürzel „HT“ für Haupttarif und neben dem zweiten Zählwerk das Kürzel „NT“ für Nebentarif.

 

Die Zählernummer

Unter dem Zählerstand ist das Zahnrad zu sehen, das den Stromfluss anzeigt. Darunter folgen dann allerlei technische Daten. Diese Angaben sind für den Verbraucher aber nicht unbedingt interessant. Erst die Zählernummer spielt wieder eine Rolle.

Die Zählernummer steht unter den technischen Angaben und ist meist umrandet oder schwarz hinterlegt. Der abgeschlossene Stromvertrag bezieht sich auf eben diese Zählernummer. Deshalb steht sie auch immer bei den Verbrauchsinformationen in der Jahresabrechnung.

Die Zählernummer ist aber nicht mit der Kunden- oder der Vertragsnummer identisch. Denn die Kunden- oder Vertragsnummer wird vergeben, wenn der Verbraucher einen Vertrag mit seinem Stromversorger abschließt. Die Zählernummer hingegen ist dem Stromzähler zugeordnet, der den Stromverbrauch des Haushalts misst. Zieht der Verbraucher in eine Mietwohnung, bleibt der vorhandene Stromzähler in Betrieb. Und der abgeschlossene Stromvertrag ist dann der entsprechenden Zählernummer zugeordnet.

Damit das Ganze anschaulicher wird, hier ein Bild von einem Stromzähler:

[Stromzähler]

 

Die Plombe am Stromzähler

Seitlich am Gehäuse des Stromzählers befindet sich ein Schloss, das mit einer Plombe versiegelt ist. Diese Plombe stellt sicher, dass der Stromzähler nicht geöffnet wird, um ihn zu manipulieren. Entfernen darf die Plombe nur ein Mitarbeiter des Elektrizitätswerks.

Sollte die Plombe fehlen oder beschädigt sein, muss der Verbraucher das seinem Stromversorger umgehend melden. Andernfalls droht eine hohe Geldstrafe. Schlimmstenfalls muss der Verbraucher sogar mit einer Haftstrafe rechnen. Denn das unerlaubte Entfernen der Plombe erfüllt den Tatbestand des Siegelbruchs.

 

Den Zählerstand prüfen

Hat der Verbraucher seine Jahresstromabrechnung erhalten, sollte er prüfen, ob der Zählerstand richtig übertragen und die Abrechnung für den richtigen Stromzähler erstellt wurde. Außerdem sollte er kontrollieren, ob der Stromverbrauch richtig berechnet ist. Dazu zieht er den aktuellen Zählerstand vom Zählerstand des Vorjahres ab.

Die Differenz beziffert die Kilowattstunden Strom, die der Verbraucher im Laufe des Jahres verbraucht hat. Stellt der Verbraucher fest, dass der Zählerstand falsch ist, sollte er sich umgehend mit seinem Stromversorger in Verbindung setzen und den Zählerstand korrigieren lassen. Denn vom Stromverbrauch hängt ab, wie viel der Verbraucher für den verbrauchten Strom bezahlen muss und wie hoch die monatlichen Abschläge sind.

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Aber: Beim Zählerstand zu schummeln, ist keine gute Idee. Denn irgendwann, beispielsweise beim Auszug aus der Wohnung oder beim Austausch des Stromzählers, wird der korrekte Zählerstand ermittelt und spätestens dann kommt der Verbraucher um die Nachzahlung ohnehin nicht herum.

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Benjamin Naue, - Jurist, Sabine Scheuer, - Rechtsberaterin, David Wichewski, - Anwalt, sowie Ferya & Christian Gülcan, Gründer und Unternehmer in B2B & B2C Gewerbe, mit ca. 30 Jahren Erfahrung als Vertragspartner unterschiedlicher Branchen, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenwertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber für Verbraucher zum Thema Verträge, Schriftverkehr und Recht. Die Inhalte des Informationsangebots stellen keine Rechtsberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine rechtliche Beratung.

Ein Gedanke zu „Den Stand vom Stromzähler richtig ablesen – so geht’s“

  1. Ich habe mal von meinem Bruder gehört, dass einer seiner Mieter hin und wieder erwischt wurde, wie an seinem Stromzähler ein starker Magnet hin, der wohl die Stromkosten gedrückt haben soll…
    Einfach irre, auf was für Ideen manche Leute kommen, mir wäre eine Solaranlage lieber und durchaus weniger peinlich, wenn jemand davon Wind bekommt *grins*

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