Wann lohnt sich ein Handyvertrag mit Endgerät?, 1. Teil
Ein aktuelles Top-Smartphone für 1 Euro? Klingt eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Doch solche symbolischen Kaufpreise sind übliche Praxis bei Handyverträgen. Natürlich zahlt der Kunde tatsächlich deutlich mehr für sein neues Endgerät. Denn die Grundgebühr für seinen Handyvertrag ist höher.
Und oft ist nur schwer zu erkennen, welcher Anteil vom monatlichen Rechungsbetrag auf das Endgerät entfällt und welcher auf den Tarif. Auf der anderen Seite besteht durchaus die Chance, ein echtes Schnäppchen zu machen. Einen sehr genauen Blick ins Kleingedruckte vorausgesetzt.
Ist der Kunde mit seinem aktuellen Endgerät zufrieden, kann er einen neuen Handyvertrag aber genauso auch ohne Smartphone abschließen. In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, wann sich ein Handyvertrag mit Endgerät lohnt und wann nicht.
In Deutschland gibt es über 130 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Doch auch wenn die Anzahl der aktivierten SIM-Karten höher ist als die Anzahl der Einwohner, heißt das nicht, dass tatsächlich jeder Bürger ein Mobiltelefon nutzt. Vor allem ältere Menschen schließen oft keinen Handyvertrag ab, sondern belassen es beim Festnetzanschluss. Umgekehrt nutzen viele jüngere Menschen zwei und mehr Verträge gleichzeitig.
So oder so ist das Mobilfunkgeschäft ein Markt mit Milliarden-Umsätzen. Aktuellen Zahlen zufolge geben Kunden für das mobile Telefonieren und Surfen jährlich zwischen 25 und 30 Milliarden Euro aus. Hat ein Kunde seinen Vertrag schon mehrere Jahre, zahlt er aber vermutlich mehr, als er müsste.
Denn um auf dem hart umkämpften Markt zu bestehen, bringen die Mobilfunkanbieter ständig neue, immer günstigere Tarife heraus. Allerdings profitieren meist nur Neukunden von diesen Super-Angeboten. Treue Bestandskunden müssen mit ihrem Anbieter verhandeln, wenn sie einen besseren Tarif wollen.
Wann lohnt sich ein Handyvertrag mit Endgerät?
Möchte der Kunde einen neuen Handyvertrag abschließen und sich bei dieser Gelegenheit auch gleich ein neues Endgerät zulegen, spart er durch ein Kombiangebot Zeit. Schließlich muss er nicht nach einem Tarif suchen und danach auch noch recherchieren, welches Smartphone zu seinen Ansprüchen passt und wo er dieses Gerät zum besten Preis findet.
Stattdessen erledigt er beim Vertragsabschluss beides auf einmal. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn der Kunde technisch nicht ganz so versiert ist. Denn mit dem Anbieter hat er einen Ansprechpartner, der ihm bei allen Fragen rund um das Endgerät mit Rat und Tat zur Seite steht. Und falls das Gerät kaputt gehen sollte, tauscht der Anbieter das Smartphone meist unkompliziert aus.
Ein anderer Punkt ist der: Ein aktuelles Smartphone eines namhaften Herstellers, das kürzlich erst herausgekommen ist, kann gut und gerne um die 1.000 Euro oder mehr kosten. Selbst für ein Mittelklasse-Modell werden üblicherweise mehrere hundert Euro fällig. Um das eigene Budget zu schonen, kann es praktisch sein, das neue Smartphone in Raten zu bezahlen. Und bei einem Handyvertrag mit Endgerät passiert letztlich nichts anderes.
Der Kunde kauft das Smartphone gewissermaßen auf Kredit und zahlt die Kreditraten samt Zinsen über seine monatliche Handyrechnung. An diesem Punkt kann der Kunde sogar ein echtes Schnäppchen machen, Denn um Kunden langfristig an sich zu binden, stellen Mobilfunkanbieter immer wieder kostengünstig subventionierte Smartphones zur Verfügung. Andersherum führt kein Weg an einem Vergleich vorbei, wenn der Kunde herausfinden will, wie teuer sein Tarif und das darin enthaltene Handy tatsächlich sind.
Inhalt
Wo findet der Kunde einen kostengünstigen Handyvertrag mit Endgerät?
Zunächst einmal sollte sich der Kunde darüber Gedanken machen, welchen Leistungsumfang er bei seinem Handytarif braucht und welches Endgerät er gerne möchte. Anschließend kann er auf Vergleichsportalen ermitteln, bei welchem Anbieter er das kostengünstige Angebot bekommt.
Generell ist es so, dass die Chancen auf ein echtes Schnäppchen bei Drittanbietern im E-Netz am höchsten sind. In vielen Fällen zahlt er Kunde bei einem Kombiangebot von einem Mobilfunk-Discounter weniger, als wenn er den Mobilfunkvertrag abschließen und das Smartphone einzeln kaufen würde.
Im etwas besseren D-Netz sieht es anders aus. Auch hier bieten die Drittanbieter zwar kostengünstige Tarife. Doch die Auswahl an Tarifen und Endgeräten ist oft recht klein. Möchte der Kunde das D-Netz nutzen, fährt er deshalb meist besser, wenn er sich sein neues Smartphone unabhängig vom Handyvertrag besorgt.
Die großen Netzbetreiber setzen auf eine andere Strategie als die Drittanbieter. So möchten sie oft mit Tarifen punkten, die zum Beispiel sehr schnelle Verbindungen und große Datenvolumen ohne Limit bieten. Der Durchschnitts-Handynutzer braucht Leistungspakete in diesen Dimensionen aber nur äußerst selten. Am Ende zahlt er also oft für etwas, das er gar nicht nutzt. Daneben werben die Netzbetreiber mit ihrem Service.
Und zweifelsohne ist es praktisch, wenn es um die Ecke einen Mobilfunkladen gibt, der bei Fragen und Problemen weiterhilft. Oder wenn der Kunde rund um die Uhr auf eine Service-Hotline zurückgreifen kann. Ob der Kunde dafür aber teils satte Mehrkosten in Kauf nehmen möchte, muss er selbst entscheiden.
Im 2. Teil zeigen wir auf, worauf der Kunde achten sollte, wenn er sich für einen Tarif mit Endgerät entscheidet. Und wir erklären, wann es Zeit wird, über einen neuen Handyvertrag nachzudenken.
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Thema: Wann lohnt sich ein Handyvertrag mit Endgerät?, 1. Teil
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Ich würde von diesen Verträgen eher abraten! Man verliert so schnell den Bezug zu den Kosten, da man je immer nur „50€“ im Monat zahlt. Lieber Handy kaufen und danach Vertrag abschließen!