Was ist Dynamic Pricing?

Was ist Dynamic Pricing?

Der Boom des Online-Shoppings ist ungebrochen. Schließlich ist die Auswahl riesig, die Angebote lassen sich gut miteinander vergleichen und die Online-Shops haben rund um die Uhr geöffnet. Verschiedene Bezahlmöglichkeiten machen die Abwicklung einfach und nach dem Stöbern in den virtuellen Verkaufsregalen wird die Bestellung ganz bequem nach Hause geliefert.

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Was ist Dynamic Pricing

Kein Wunder also, dass viele Nutzer die Möglichkeit, im Internet auf Shopping-Tour zu gehen, nicht mehr missen möchten.

Und wenn der Nutzer auch noch ein günstiges Angebot entdeckt, macht das Einkaufen gleich noch mehr Spaß. Doch das tolle Schnäppchen vom Vormittag kann abends plötzlich deutlich teurer sein. In vielen Online-Shops schwanken die Preise nämlich deutlich. Der Grund dafür ist das sogenannte Dynamic Pricing.

Wir erklären, was es damit auf sich hat:

Was ist Dynamic Pricing?

Wurde ein Smartphone gestern noch für 450 Euro angeboten, soll das gleiche Modell im gleichen Shop heute auf einmal 530 Euro kosten. Preisschwankungen bei Online-Shops sind mittlerweile normal. Und sie tauchen nicht nur bei beliebter Elektronik auf. Auch Modeläden, Händler mit Autoteilen und selbst Baumärkte verändern im Verlauf eines Tages ihre Preise immer wieder. Das Prinzip dahinter nennt sich Dynamic Pricing, was übersetzt soviel wie dynamische Preisgestaltung bedeutet.

Studien haben ergeben, dass die Preise bis zu einhundert Mal pro Tag angepasst werden. Das geschieht mithilfe von Algorithmen. Zwei wichtige Faktoren dabei sind der Wochentag und die Tageszeit. So kann gut sein, dass der Nutzer an einem Dienstagvormittag günstigere Preise vorfindet als etwa an einem Sonntagabend.

Neben Tag und Zeit beeinflusst aber auch das Surfverhalten des Nutzers die Preisgestaltung. Mithilfe von Cookies können die Online-Shops nämlich nachvollziehen, wie oft sich der Nutzer ein bestimmtes Produkt anschaut. Zusätzlich dazu werten die Shops aus, wie viele andere Nutzer sich das Produkt ebenfalls ansehen, es gerade kaufen und schon gekauft haben. An diese Daten wird der aktuelle Preis dann angepasst, und zwar auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das heißt: Je größer das Interesse an dem Produkt ist, desto teurer wird es.

Die Preis-Algorithmen können darüber hinaus aber noch weitere Faktoren berücksichtigen. Die Jahreszeit, den Wohnort des Nutzers oder das Endgerät, mit dem er im Internet surft, zum Beispiel. Die konkreten Muster bei der dynamischen Preisgestaltung sind von Shop zu Shop verschieden. Deshalb ist es für den Außenstehenden kaum möglich, sie zu durchschauen.

Der Nutzer kann auf Tricks zurückgreifen

Doch der Nutzer hat durchaus Möglichkeiten, um es den Preis-Algorithmen schwerer zu machen – und so bares Geld zu sparen. So sollte er vor einer größeren Anschaffung grundsätzlich die Preise über mehrere Tage und zu verschiedenen Tageszeiten beobachten. Und am besten öffnet er dabei über den Browser ein privates Fenster oder nutzt den Inkognito-Modus.

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Dadurch kann er privat surfen, während der Browser weder den Verlauf noch Cookies speichert. Die Online-Shops wiederum können das Surfverhalten des Nutzers nicht nachvollziehen. Denn sie sehen zum Beispiel nicht, welche Seiten der Nutzer besonders oft aufruft oder von welcher Internetseite aus er in den Online-Shop gekommen ist.

Außerdem sollte der Nutzer in regelmäßigen Abständen alle Cookies löschen. Das ist über die Einstellungen im Browser möglich. Eine andere Variante ist, verschiedene Browser zu nutzen, um die Preisentwicklungen in den Online-Shops zu beobachten.

Und:

Der Nutzer sollte sich erst kurz vor dem Kauf im Online-Shop einloggen. Denn das Benutzerkonto liefert dem Händler genaue Informationen über das Kaufverhalten, die Interessen und die Vorlieben des Nutzers. Daraufhin kann der Shop sowohl die angezeigten Produkte als auch die Preise anpassen. Hat der Nutzer beispielsweise schon oft teurere Produkte bestellt, werden in den Angebotslisten vorrangig Produkte aus höheren Preisklassen erscheinen.

Weitere Rückschlüsse auf den Nutzer lässt die IP-Adresse zu. Damit können die Online-Shops nämlich ermitteln, wo der Nutzer wohnt. Befindet er sich in einer Gegend, in der eher wohlhabende Menschen zu Hause sind, kann es passieren, dass ihm etwas höhere Preise angezeigt werden.

Hier kann der Nutzer mit einer VPN-Verbindung gegensteuern. VPN steht für Virtuelles Privates Netzwerk und um es herzustellen, gibt es verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Programme. Bei einer VPN-Verbindung werden die Daten verschlüsselt übermittelt. Außerdem wird die eigene IP-Adresse verborgen und durch eine andere IP-Adresse ersetzt. Dadurch ist der Nutzer nicht zu erkennen.

Das Endgerät kann das Dynamic Pricing beeinflussen

Mit welchem Gerät der Nutzer auf seine virtuelle Shopping-Tour geht, kann ebenfalls Einfluss auf die Preisgestaltung haben. So sind die Preise oft deutlich höher, wenn er sein Smartphone oder das Tablet verwendet. Zudem belegen die teuren Produkte meist die obersten Plätze in der Ergebnisliste.

Der Hintergrund dazu ist der: Bei diesen Endgeräten ist das Display kleiner. Folglich passen weniger Angebote auf eine Seite. Weil die meisten Nutzer es aber als mühsam empfinden, lange herumzuscrollen und sich durch viele Seiten zu klicken, wählen sie eher ein Produkt aus, das ziemlich am Anfang der Liste steht. Und wenn hier ein teures Produkt steht, kann sich der Händler über mehr Umsatz freuen. Bei größeren Anschaffungen ist es deshalb ratsam, sich vor den PC zu setzen.

Etwas Vorsicht ist auch geboten, wenn der Nutzer ein iPhone oder iPad verwendet. Auswertungen haben gezeigt, dass die Angebotspreise auf solchen Geräten um bis zu zehn Euro höher sein können. Apple-Nutzern wird nämlich unterstellt, dass sie ein recht gutes Einkommen haben und dadurch kaufkräftiger sind.

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Außerdem legen sie offenbar Wert auf namhafte Markenprodukte. Diesen Algorithmus kann der Nutzer ausschalten, indem er in seinen Browsereinstellungen den User-Agent aufruft und dort einstellt, als was sich sein Endgerät auf Internetseiten ausgeben soll.

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Benjamin Naue, - Jurist, Sabine Scheuer, - Rechtsberaterin, David Wichewski, - Anwalt, sowie Ferya & Christian Gülcan, Gründer und Unternehmer in B2B & B2C Gewerbe, mit ca. 30 Jahren Erfahrung als Vertragspartner unterschiedlicher Branchen, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenwertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber für Verbraucher zum Thema Verträge, Schriftverkehr und Recht. Die Inhalte des Informationsangebots stellen keine Rechtsberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine rechtliche Beratung.

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